Titel

Herrin der Stürme

Herrin der Falken
Erstausgabe

1978

1982
dt. Erstausgabe

1991

1992



Herrin der Stürme ist in der Chronologie des Zyklus der unmittelbare Nachfolgeband zu "Landung auf Darkover". Ungefähr 1000 Jahre nach der Besiedlung des Planeten ist die dort entstandene Gesellschaft zu einer feudalen Struktur zurückgekehrt. Die terranische Technologie ist längst vergessen und statt dessen arbeiten die Darkovaner hemmungslos mit einer außer Kontrolle geratenen Matrix- Technologie. Die Bevölkerung lebt unter der Herrschaft der Türme und ist einem tyrannischen Zuchtprogramm unterworfen, dessen Ziel es ist, Nachwuchs mit unnatürlich starken, hochgezüchteten Laran-Gaben zu schaffen.

Ein Krieg zwischen den Elhalyns und Ridenows steht kurz bevor. Er wird, wie alle anderen auch in diesem Zeitalter, mit Hilfe von Matrix-Waffen geführt. Hergestellt von den Türmen.

Allart Hastur von Elhalyn, der zweite Sohn des Königs, wird aus Nevarsin zurückgerufen, wo er sich eigentlich dem Mönchsleben widmen wollte. Er ist nicht gerade erfreut darüber, dass für ihn zur Bündnissicherung eine strategisch wichtige Heirat arrangangiert worden.

Nach dem Tod seines Vaters übernimmt sein Bruder die Herrschaft. Darin sieht er eine Möglichkeit, seiner politischen als auch kriegerischen Verantwortung zu entfliehen und seinem Land friedlich zu dienen. Gemeinsam mit seiner Frau flüchtet er sich in den Turm zu Hali.

Die Tochter von Lord Alderan und Aliciane Rockraven, Dorilys, verfügt über ein übermächtiges und gefährliches Laran. Sie "sieht" nicht nur das Wetter, sie kontrolliert es. Als sie unter der Schwellenkrankheit leidet und nicht mehr Herr über sich selbst ist, entfesselt sie gewaltige Stürme, die niemand unterbinden kann. In dieser Situation wenden sich die Alderans an den Turm zu Hali. Gemeinsam mit der Überwacherin Renata reist Allart nach Alderan, nicht zuletzt auch deshalb, um sich der Neutralität dieser Domäne im herrschenden Krieg zu versichern.

Dorilys ist zehn Jahre alt, verwöhnt und muss nun lernen, mit ihrer Gabe verantwortungsvoll umzugehen. Allart und Renata stellen sich einer gefährlichen Aufgabe, deren Lösung beinahe unmöglich erscheint, je länger sie auf Burg Alderan weilen.

Fazit:

Wie immer entführt uns MZB ins Reich der Liebe, der Eifersucht und des menschlichen Dramas. Sie führt uns auf beinahe erschreckende Weise vor Augen, wie vielfältig Laran eingesetzt werden kann. Die Manipulation von Stürmen oder die Herstellung von Kriegswaffen sind nur zwei davon.

Zu Kriegszeiten gibt es keine "guten" Einsatzmöglichkeiten, obwohl sowohl Renata als auch Allart ihr Möglichstes versuchen, Dorilys unter Kontrolle zu bekommen.

Dieser Roman hat etwas, das sehr, sehr selten und deshalb absolut überraschend ist: er endet auf gute und gleichzeitig traurige Weise. UNBEDINGT LESEN!







Romilly MacAran ist die Heldin in Herrin der Falken. Das Gut der MacArans liegt in de Kilghardbergen und sie verfügen über ein seltenes Laran: Sie können in den Geist von Tieren eindringen.

Ihr Vater jedoch verabscheut schon das Wort Laran und tut alles mögliche, um Romilly an der Ausübung zu hindern. Denn nach seiner Meinung richtet eine Tochter aus hohem Haus keine Falken ab, sondern schmachtet kleine Ziervögel an, die im Käfig eingesperrt sind.

Eine Hochzeit wird, wie so üblich, arrangiert und Romilly flieht. Unterwegs hat sie viele Abenteuer zu bestehen, das größte ist jedoch das Verbergen ihres wahren Ichs. Sie trifft auf König Carolin, den sie begleitet, ohne zu wissen, neben wem sie reitet. Es erscheint ihr allerdings angeraten, sich einer Gruppe von Männern mit einem starken Anführer anzuschließen als allein weiterzureisen und so Räubern in die Hand zu fallen. Von Carolin als König hat sie nur gehört, weiß aber, dass er dem Volk wohlgesinnt ist.

In diesem Krieg kommen schreckliche Waffen zum Einsatz und Romilly steht vor einer Entscheidung. Schließlich überwindet sie sich und reitet mit Carolin in die Schlacht. Mit ihrer Gabe, die Tiere zu beherrschen, bestimmt sie deren Ausgang wesentlich mit.

Da sie nicht wieder nach Hause zurückkehren will, schließt sie sich der Schwesternschaft vom Schwert an.

Fazit:

Es stellt sich ernsthaft die Frage: Ist Stormqueen noch zu toppen? Ich würde sagen, Hawkmistress hat es geschafft. *g* Entschuldigt bitte das Abschweifen zu den Originaltiteln.

Ein herrlich fesselnder Roman. Selten wird das Zeitalter des Chaos so gut dargestellt wie hier. Diese Ära selbst, die Gesellschaft, gewisse Hierarchien und natürlich nicht zuletzt der Missbrauch von Laran werden sehr detailliert beschrieben. Haftfeuer, Knochenwasserstaub, Kundschaftervögel - man fragt sich manchmal, ob dem Ganzen irgendwo eine Grenze gesetzt ist... Denn mehr als einmal wird uns vor Augen geführt, welche Macht die Türme haben und dass sie gerne und oft die Grenze der Humanität überschreiten.

Hier geht es in der ganzen Linie um Kampf, nicht nur zwei Parteien gegeneinander, nicht nur die Streitigkeit um den Thron. Romilly erfährt am eigenen Leib, was kämpfen heißt. Sie muss gegen sich selbst kämpfen und sich entscheiden, als ihr klar wird, dass das Laran, über das sie verfügt, nicht nur für gut gemeinte Zwecke eiengesetzt werden kann.

Will man das alte Darkover verstehen, muss man diese beiden Bücher unbedingt gelesen haben. Sie bilden eine wichtige Grundlage gerade dann, wenn man nachfolgende Romane zur Hand nimmt und dort von Personen oder Handlungen im Zeitalter des Chaos die Rede ist. Und nicht zuletzt die früher hochgezüchteten Laranmöglichkeiten und die Macht der Türme.