Dune



Hogwarts, das Wüstenschloss…

Seit Äonen war bekannt, dass derjenige, der das Spice kontrollierte, alle Planeten des bekannten Universums beherrschte. Der Ursprungsplanet des Spice war Hogwarts, das Wüstenschloss. Der dort herrschende Lord James und seine Frau Lily Atreidis waren sehr human und sorgten sich um ihre Untertanen.

Lily hatte sich zwar den Konventionen des Ordens der Bene Gesserit widersetzt, geheiratet und einen Sohn, Harry, großgezogen - dennoch lebte sie in ständiger Unruhe. Sie hatte Angst um ihr Kind. Eine Angst, die sich sehr bald als berechtigt herausstellen sollte.

Die Ehrwürdige Mutter, Bellatrix Lestrange, stand eines Tages vor ihrer Tür und verlangte, ihren Sohn zu prüfen. Sie wolle ihn prüfen, ob er "der Junge, der lebt" war. Lily willigte trotz unbändiger Angst ein. Ihr war nicht bekannt, wie Harry aus dieser Prüfung hervorgehen würde.

Harry wurde geweckt und erschien vor der Ehrwürdigen Mutter. In seinen Augen machte sie einen ziemlich verschlagenen Eindruck. War alles, was er bis heute zu hören bekommen hatte, Lüge? Die Bene Gesserit waren ein Frauenorden und ihm war nicht ganz klar, was jetzt von ihm verlangt wurde. Schließlich war er keine Frau.

Bellatrix beobachtete ihn genau und wurde unterschwellig vom Gefühl beschlichen, dass dieser Junge eines Tages großen Ärger machen konnte. Dennoch beherrschte sie ihr aristokratisches Gesicht, dem nicht die geringste Regung anzusehen war, und hielt ein Holzkästchen auf ihrem Schoß.

Harrys Augen wanderten genau dorthin.

"Du wirst jetzt deine Hand dort hineinstecken, junger Harry. Sei gewarnt, der Schmerz wird unerträglich sein. Nur, wenn du derjenige bist, für den wir dich halten, kannst du diese Schmerzen ertragen."

Ihr Lächeln wurde eine Spur sardonischer.

"Das ist eine Schmerzinduktionsbox."

Harry kniete nieder, schaute noch einmal zu seiner Mutter, die mit einem ungnädigen Wink der vor ihm sitzenden Person entlassen wurde, und fluchte innerlich. Als ob es nicht schon genug wäre, dass seine Narbe ab und zu höllisch schmerzte, nein, jetzt sollte er auch noch freiwillig Schmerzen an seiner Hand aushalten. Aber seine Mutter war fort und er konnte wohl nicht mehr tun als dem eigenartigen Befehl folgen. Mit einem Aufseufzen steckte er die Hand in die Lade.

Mit seinen grünen Augen hielt er dem unergründlichen Blick der Ehrwürdigen Mutter stand.

Ihre Gedanken: Sollte er es wirklich sein?

Seine Gedanken: Na warte, halte ich den Schmerz auf meiner Stirn aus, schaffe ich das auch noch. Sie hat Angst vor mir. Aber warum?

Mit bebenden Nasenflügeln gab Bellatrix seine Hand schließlich frei. Harry zog sie aus der Lade heraus, im festen Glauben, nur noch ein Stück verkohlten Fleisches vorzufinden. Aber seine Hand war unverletzt, ihr fehlte nicht das Geringste. Was diese bestandene Prüfung in letzter Konsequenz bedeutete, wurde ihm ebenfalls nicht gesagt. Es erschien ihm als ein recht merkwürdiges Spiel, nur so zum Spaß seine Hand irgendwo reinzuhalten.

Die Ehrwürdige Mutter erhob sich und ließ nach seiner Mutter rufen.

"Er ist es. Er muss es sein. Uns fehlt nur noch ein letztes Urteil."

Lily fasste sich mit beiden Händen an die Brust. Ihr Atem stockte. Sollte sie ihn wirklich geboren haben? Den Kwisatz Haderach?

Harrys Augen flogen zwischen den beiden hin und her, vollkommenes Unverständnis ausdrückend. Da wurde er auch schon erleuchtet.

"Uns wurde eines Tages die Geburt "des Jungens, der lebt" verheißen. Er wird alles wieder ins Gleichgewicht bringen. Wir Bene Gesserit sehen viel, aber es gibt einen Ort, an den wir nicht schauen können. Nur ihm ist es vergönnt, einen Blick dorthin zu werfen. Erst wenn du das Spice zu dir genommen hast, werden wir wissen, ob du es wirklich bist."

Harry legte den Kopf schief. Kürbissaft, Butterbier, Spice - egal, Hauptsache, das Zeug war flüssig.

Lily hingegen sah die Sache etwas anders, denn sie wusste, Harry könnte dabei sterben, sollte er NICHT der Erlöser sein.

Sich dem Unerbittlichen beugend begleitete sie ihren Sohn in die Wüste. Viele Fremen waren versammelt, um sich mit eigenen Augen von seiner Existenz, seiner wahren Existenz, zu überzeugen. Harry wurde gefesselt und Lily trat auf ihn zu, eine Phiole mit blauer Flüssigkeit haltend.

"Ist das das Zeug?" Harry war außerordentlich neugierig.

"Mein Sohn, ich habe Angst um dich, große Angst, denn…" Lily brach ab, ihre Worte waren ohnehin nur ein sinnloses Gestammel. Also setzte sie ihrem Sohn die Phiole an den Mund und fütterte ihn mit Spice, der Droge, die angeblich nur Frauen zu sich nehmen können.

Ächzend sank Harry zurück. Lange Zeit geschah nichts. Dann, urplötzlich, als würde etwas in seinem Inneren aufgerissen, begann er zu schreien. Er wand sich unter dem Einfluss des Spice. Es durchpulste seine Adern, stülpte ihn einmal um und setzte ihn wieder richtig zusammen, vor seinem inneren Auge öffnete sich ein nicht enden wollender Tunnel und mit einem Mal - SAH er.

Diese elenden Lügner! Schwindler, Schufte… Was er sah, ließ ihn vor Wut rot anlaufen. Von wegen, Frauenorden. Dort unten auf der Lichtung tanzten Männer, die sich auf eigenartige Art und Weise verkleidet hatten. Jeder trug eine Maske und einen Umhang. Jetzt allerdings fiel die Maskerade zu Boden.

Die Männer tanzten und frohlockten um einen… Sandwurm? Gar den Shai'Hulud? Aber er schaute genauer hin. Nein, das war ein Basilisk, den sie dort auf den Thron gepflanzt hatten. Angeführt wurden sie von einem Kerl mit roten Augen, mit schmalen Schlitzen als Nasenlöchern und genauso schmalem Mund. Harry schüttelte sich und schrie noch lauter, als er auch noch die Melodie zu hören bekam.

Der Anführer tanzte wie wild und begann:

"Wer hat an der Uhr gedreht?"

Und die Todesser fielen ein:

"Ist es wirklich schon so spät?"

Grauenerregend, Horror pur - kein Wunder, so etwas hielt wirklich kein Frauenherz aus, soviel wurde Harry klar. Nein, an diesen Ort konnten sie wahrlich nicht schauen, ohne ihrer Geisteskräfte verlustig zu gehen.

Er würgte sich wieder zurück in die Gegenwart. Schwer atmend kam er zu sich. Was er eben gesehen hatte, wollte er am liebsten ins Reich des Unsichtbaren verbannen. Aber er musste den um ihn herumstehenden Fremen beweisen, dass er in der Lage war, diesen Basilisken zu beherrschen. Er schlug die Augen auf.

Seine Mutter wich mit einem Aufschrei zurück. "Großer Gott, Harry, deine Augen… sie sind blau!"

"Ups, noch so betrunken?"

Als ginge ihn alles nichts an, rappelte er sich wieder auf. Geduldig ließ er sich Haken, ein Seil und ein spatenförmiges Gerät aushändigen. Tief in seinem Inneren wusste er, was er damit zu tun hatte. Jetzt wartete er nur noch auf den Wurm. Die Plumser nahmen ihre Tätigkeit auf. Alle standen in seiner Nähe, so dass selbst der dämlichste Wurm sein Ziel kaum verfehlen konnte.

Harry Muad'dib stand da und wartete. Mehrmals leistete er sich den Luxus zu gähnen. War das Ding denn so langsam? Vergeblich hielt er Ausschau nach Wurmzeichen. Diesem verräterischen, grünen Blitzen. Das konnte doch wohl nicht wahr sein, er sollte der halben Welt beweisen, dass er der Erlöser war und dann ließ sich nicht mal ein Wurm blicken.

Was er allerdings nicht wusste - der Basilisk hatte sich sehr wohl auf den Weg gemacht. Aber er, der an Feuchtigkeit, ja sogar an Wasser gewohnt war, machte nach drei Schlangenlinien die Grätsche. Er verreckte nach den ersten drei Schritten elendiglich in der Wüste von Arrakis. Auch die Fremen fanden den Kadaver viele Tage später.