Star Trek - The Next Generation



Albus Dumbledore saß in seinem Kommandosessel und überprüfte alle Anzeigen, als ihn ein Notruf aus der medizinischen Sektion erreichte.

"Hier ist Crusher. Sir, ich habe etwas, das sollten Sie sich unbedingt ansehen."

Dumbledore, der für alle ihn Umgebenden unauffällig versuchte, sich einige Bart- und Haupthaare auszurupfen, um endlich die erotische Ausstrahlung eines Jean-Luc Picard zu erreichen, zuckte zusammen. Sein alarmierter Blick glitt zu seinem Ersten Offizier.

"Dieser Sache muss ich unbedingt auf den Grund gehen. Nummer Eins, übernehmen Sie."

Dumbledore verschwand und McGonagall glitt elegant und frisch rasiert in den Kommandostuhl. Hinter ihr erklang ein Knurren. Lupin war ihr bis heute recht zweifelhaft geblieben. Sicher, seit Werwölfe auf hogwartianischen Besen mitflogen, sollte man sich daran gewöhnt haben. Trotzdem verursachte ihr die Tatsache, dass dieser spezielle Werwolf genau hinter ihr stand, ziemliches Unbehagen.

Natürlich oder glücklicherweise ließ sich im freien Raum nicht feststellen, wo gerade Vollmond war. Das war neben seiner Besonnenheit und Zuverlässigkeit die wirklich einzig annehmbare Tatsache, ihn hier zu dulden. Ansonsten gehörte er zu der Spezies, die einmal im Monat im Quartier eingeschlossen werden musste.

Lupin war aber nicht die einzige… Abart. Urplötzlich krallte sich eine Hand in ihre Schulter. Zur Hand gehörte ein Körper, dessen Mund mit tiefer und unnatürlicher Stimme ein Mantra wiederholte:

"Ich bin die Borg. Ich werde Ihr Schiff und die Besatzung assimilieren."

Nummer Eins schüttelte sich und drehte ihren Kopf leicht zur Seite.

"Councelor Trelawney, sonst noch irgendwelche Offenbarungen?"

"Ich bin die Borg…"

Nummer Eins schnaubte. "Mr. Potter, irgendwas zu sehen?"

"Soll das ein Witz sein?"

Der Angesprochene wirbelte herum und befingerte den leuchtenden Streifen, der über seinen Augen lag.

"Die alte Brille war ja schon ein Krampf. Aber die hier, die hat nicht mal Schießscharten. Die schlägt dem Fass den Boden raus. Ich bin blind!"

Potter drehte sich wütend zu seinen Anzeigen um, um nichts zu sehen.

Snape, der neben ihm an den Kontrollen saß und heute ausnahmsweise seine ansonsten gelbliche Gesichtsfarbe mit einer fahlen, beinahe bleichen vertauscht hatte und dessen kurzes braunes Haar aus unerfindlichen Gründen lang, schwarz und strähnig geworden war, wandte sich um.

"Dein Visual Instrument And Sight Organ Replacement ist seit dem fünften Lebensjahr ans Gehirn angeschlossen und du bist in der Lage, damit Spektralanalysen durchzuführen. Meinen Berechnungen zufolge verfügen darüber nur 4,7358 Prozent der Erdbevölkerung."

Mit dieser wie üblich monotonen Aufzählung nücherner Fakten wandte sich Commander Snape wieder seinen Kontrollen zu.

Potter schnaubte zurück. "Darauf soll ich wohl stolz sein, oder was? Du Eisblock! Du… weißt ja nicht mal, wie das ist!"

Von diesem energiegeladenen Ausbruch vollkommen ungerührt sah Snape auf und zauberte ein beinahe verzückt-kindliches Lächeln auf sein Gesicht.

"Natürlich kann ich das nicht wissen, immerhin bin ich kein Mensch. Ein Umstand, den ich als äußerst nützlich ansehe, denn so unterliege ich nicht immer dem Zwang, alles hinterfragen zu müssen und allen Dingen bis ins letzte Detail auf den Grund zu gehen. Oh, keine Sorge", winkte er beschwichtigend ab, "ich analysiere, aber weitaus effizienter, wenn ich mir die Bemerkung gestatten darf. Wenn ich jetzt weiterarbeiten dürfte…"

Damit war das Gespräch für ihn beendet und er wandte sich wieder seinen Kontrollen zu.

Potter ließ ihn jedoch nicht so schnell in Ruhe.

"Wenn du nicht weiß, wie das ist, dann lass dir doch deinen Emotionschip einpflanzen", fauchte er. "Ich bin mir sicher, nicht nur du hast dann was zu lachen."

Commander Snape versteifte sich. Er belastete sein Androidengehirn bis zur Grenze. So schnell, wie er eben noch in der Lage war zu denken, so langsam fragte er zurück.

"Meinst du, das ist eine gute Idee? Ich kann dann richtig fühlen wie ein Mensch?"

Etwas verunsichert schaute er sich um und dachte ernsthaft über diese Möglichkeit nach. Einfach aus dem Grund, weil ihm das Verhalten der Menschen zuweilen recht merkwürdig erschien. Es unterlag zu oft nicht der geringsten Logik.

"Oh ja", knurrte Potter, "das letzte Mal warst du sturzbesoffen und ich musste dich ins Bett bringen."

Der Commander sprang aus dem Sessel. "Wunderbar, ich werde sofort mit dem Captain reden."

Seine Kontrollen ließ er vorübergehend außer Acht und verließ die Brücke.

Nummer Eins hatte sprachlos den Disput verfolgt, nur um jetzt um so lauter zu werden.

"Potter, welcher Elch hat Sie geritten, Snape so etwas ins Hirn zu pflanzen?"

"Ach, kommen Sie schon, Nummer Eins, wir hatten damals doch alle unseren Spaß."

Da er nichts sehen konnte, schenkte er sich auch die Mühe, sich umzudrehen. Aber die unterschwellige Freude der Besatzung war deutlich spürbar.

Lediglich Councelor Trelawney entfuhr ein kleines, spitzes "Huch!"